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Sheikh Jarrah: Erneute Vertreibung von palästinensischen Familien in Ost-Jerusalem

Aktualisiert: 19. Dez. 2022

Daniel Sokatch, CEO des NIF USA berichtet von der erneuten Räumung im Ostjerusalemer Viertel Sheikh Jarrah. Diese Räumungen haben im letzten Jahr international für Empörung gesorgt und u.a. eine militärische Auseinandersetzung mit der Hamas im Gaza-Streifen ausgelöst. Am 19.1.22 wurde das Haus der palästinensischen Familie Salhiye komplett abgerissen.


Sheikh Jarrah liegt im von Israel völkerrechtswidrig besetzen Ostjerusalem. Siedlerorganisationen versuchen seit Jahren, palästinensische Anwohner:Innen von dort zu vertreiben, indem sie sich auf jüdische Ansprüche auf Land aus osmanischen Zeiten berufen und diese mithilfe israelischer Gerichte und der Polizei durchsetzen. Bei den palästinensischen Bewohner:innen des Viertels handelt es sich meist um die Familien von Geflüchteten infolge der Nakba, die sich ab 1956 in Sheikh Jarrah ansiedelten.


Lesen Daniel Sokatchs Bericht vom 19.1.2022 und erfahren Sie mehr über die von NIF unterstützten Organisationen, die sich für ein gerechtes und faires Jerusalem einsetzen:


„Gestern Abend sah ich mit Entsetzen, wie Hunderte von Polizeibeamt:innen das Haus der Familie Salhiye im Viertel in Ostjerusalem umstellten, zwei Dutzend Familienmitglieder verhafteten, die übrigen vertrieben und das Haus abrissen. Die israelischen Behörden machten die Familie Salhiye in einer regnerischen Nacht mit Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt obdachlos.


Das Damaskustor. Foto: Levi Mair Clancy via Unsplash: https://unsplash.com/photos/x1Q2Csy8dik

Die Bilder von dem zerstörten Haus sind herzzerreißend. Besonders berührt hat mich eine Kühlschranktür in den Trümmern, an der noch Fotos der Kinder der Familie mit Magneten befestigt waren. Jahrzehntelanges Leben wurde auf Geheiß einer Siedlerbewegung, die sich der Vertreibung von Palästinenser:innen aus ihren Häusern verschrieben hat, entwurzelt und abgerissen. Aber ich bin nicht nur untröstlich, ich bin empört.


Ich bin empört darüber, dass die Regierung das Salhiye-Haus unter dem Vorwand, eine Schule zu bauen, abgerissen hat, obwohl es andere geeignete Standorte gab.


Ich bin empört darüber, dass sie dabei die Wünsche der Siedlungsbewegung über das Leben und die Lebensgrundlagen der Palästinenser:innen stellt.


Ich bin empört darüber, dass die Familie Salhiye zum zweiten Mal zu Flüchtlingen gemacht wurde, nachdem sie bereits 1948 aus ihrem Haus in Ein Kerem geflohen war.


An Tagen wie heute ist es schwer, Hoffnung zu sehen. Aber die vom NIF geförderten Organisationen arbeiten unermüdlich für ein gerechteres und faireres Jerusalem für alle seine Bewohner:innen. Ich bin stolz darauf, dass NIF ihre wichtige Arbeit unterstützt.


Die vom NIF geförderte NGO Ir Amim hat sich an vorderster Front für die Beendigung der ungerechten Politik der Vertreibung von Palästinenser:innen und des Abrisses ihrer Häuser in Ost-Jerusalem eingesetzt. Peace Now, und insbesondere sein Settlement Watch Programm, setzt sich für die Beendigung der Besatzung und der Siedlungsbewegung ein. Heute organisiert eine Gruppe von Organisationen, zu denen Peace Now und andere Stipendiaten wie Omdim Beyachad (Standing Together) und Breaking the Silence gehören, Proteste vor den Häusern der für die Abrisse verantwortlichen Regierungsvertreter:innen.


Die Arbeit der vom NIF geförderten Organisationen und ihrer Unterstützer:innen wie Sie sind eine Quelle des Lichts, wenn wir uns in Momenten der Dunkelheit wie heute befinden.“


Unterstützen Sie die Menschen und Organisationen, die sich für ein gerechtes, demokratisches und faires Israel für alle seine Bewohner:innen einsetzen.

Spenden Sie für Organisationen, die sich den ungerechten Vertreibungen von Palästinenser:innen in Ost-Jerusalem widersetzen.





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